Im Land Bremen gehören im Jahr 2024 mehr als 20 Ausbildungsberufe zu den sogenannten Engpassberufen, in denen starker Fachkräftemangel herrscht. Eines von sechs Kriterien für die Einstufung als Engpassberuf ist die Entwicklung der mittleren Entgelte.
Mit den Daten der Verdiensterhebung kann der durchschnittliche Bruttomonatsverdienst von Engpassberufen mit Ausbildungsabschluss ermittelt werden. Alle vollzeitbeschäftigten Fachkräfte (= Berufe mit Ausbildungsabschluss) haben im Durchschnitt einen Bruttomonatsverdienst (ohne Sonderzahlungen) von 3.977 Euro. In den Engpassberufen liegen die höchsten Monatseinkommen bei 4.928 Euro für medizinisch-technische Berufe in der Radiologie und die niedrigsten bei 2.675 Euro im Bereich Gastronomieservice.
Die Verdienste von Frauen in Engpassberufen liegen im um 7,8 Prozent unter dem Durchschnitt, die der Männer um 3,7 Prozent darüber. Besonders groß ist die Differenz in den Berufen der Lebensmittelherstellung: Die Bruttomonatsverdienste der Frauen liegen 12,7 Prozent unter, die der Männer 5,0 Prozent über dem Durchschnitt. Nur in zwei Bereichen bewegen sich die Verdienste der Frauen leicht über dem Durchschnitt: In den medizinisch-technischen Berufen in der Radiologie (+0,7 Prozent) und im Hotelservice (+0,5 Prozent).
Unabhängig von den Engpassberufen liegt der durchschnittliche Bruttomonatsverdienst von Vollzeitbeschäftigten (ohne Sonderzahlungen) aller Anforderungsniveaus im Land Bremen bei 4.696 Euro. Betrachtet man die betrieblichen und persönlichen Eigenschaften, liegen die Verdienste von Personen ohne Berufsabschluss (3.657 Euro) und Helfertätigkeiten (3.135 Euro) am unteren Ende der Verteilung. Personen mit Promotion/Habilitation (9.849 Euro) und Personen mit Expertentätigkeiten (6.712 Euro) liegen mit ihren Verdiensten am oberen Ende der jeweiligen Ranglisten.
Tabelle als Excel-Datei (xlsx, 20.3 KB); Datei ist nicht barrierefrei.
Die Daten stammen aus der Verdiensterhebung 2024 und beziehen sich auf den April des Jahres. Sonderzahlungen wie Urlaubs- oder Weihnachtsgeld werden hier nicht mit abgebildet.
Die genannten Berufe zählten laut Fachkräfteengpassanalyse der Bundesagentur für Arbeit (BA) im Jahr 2023 zu den sogenannten Engpassberufen. Anhand von sechs statistischen Indikatoren wird für alle Berufsgruppen jährlich ermittelt, welche Berufe Engpassberufe sind, sprich wo besonders hoher Arbeits- und Fachkräftemangel herrscht. Bei der Bestimmung eines Engpasses wird beispielsweise berücksichtigt, ob es im jeweiligen Beruf verhältnismäßig viele unbesetzte Stellen in Deutschland gibt oder wie lange es durchschnittlich dauert, diese zu besetzen. Für das Gebiet Niedersachsen/Bremen gilt dies derzeit für 32 Berufsgruppen.