Sie sind hier:

Gender Gap Arbeitsmarkt 2024: Geringfügige Erhöhung gegenüber Vorjahr

Lohngefälle zwischen Männern und Frauen
Bildquelle: Hyejin Kang, AdobeStock_207692073

Der Indikator „Gender Gap Arbeitsmarkt“ drückt die Ungleichheit zwischen den Geschlechtern auf dem Arbeitsmarkt aus. Er hat sich im Land Bremen im Jahr 2024 mit 39 Prozent gegenüber dem Vorjahr geringfügig erhöht. Für Deutschland insgesamt liegt der Wert bei 37 Prozent.
Zur Messung der Verdienstungleichheit zwischen Männern und Frauen wird in der Regel der Verdienstunterschied herangezogen. Dafür wird die Differenz der durchschnittlichen Bruttostundenverdienste als Gender Pay Gap veröffentlicht. Der Geschlechterunterschied drückt sich aber auch in Unterschieden in der bezahlten monatlichen Arbeitszeit (Gender Hours Gap) und in der Erwerbsbeteiligung (Gender Employment Gap) aus. Alle drei Größen zusammen ergeben den Gender Gap Arbeitsmarkt (GAA).
Der unbereinigte Gender Pay Gap lag 2024 im Land Bremen bei 17 Prozent. Der Gender Hours Gap betrug rund 17 Prozent. Frauen wendeten durchschnittlich 119 Stunden für bezahlte Arbeit im Monat auf, im Vergleich zu 143 Stunden der Männer. Ursache ist hier die höhere Teilzeitquote der Frauen. Darüber hinaus wurde bei den Frauen eine um 12 Prozent geringere Erwerbsbeteiligung gemessen. Damit lag der Gender Employment Gap im Jahr 2024 bei 12 Prozent. Aus den drei genannten Gender Gaps wird der Gesamtindikator „Gender Gap Arbeitsmarkt“ mit 39 Prozent berechnet.
Im längerfristigen Vergleich (2014 bis 2024) sank der Gender Gap Arbeitsmarkt in Deutschland um acht Prozentpunkte von 45 auf 37 Prozent, das heißt die Unterschiede bei der Verdienst- und Beschäftigungssituation von Frauen und Männern sind etwas kleiner geworden.

Tabelle: Gender Gap Arbeitsmarkt und seine Bestandteile

Tabelle: Gender Gap Arbeitsmarkt und seine Bestandteile für das Land Bremen und Deutschland

Tabelle als PDF (pdf, 119 KB)

Methodische Hinweise

Die Erwerbstätigenquote stützt sich auf vorläufige Ergebnisse des Mikrozensus.
Die Berechnungen von 2014 und 2018 zu den einzelnen Gender Gaps basieren auf der vierjährlichen Verdienststrukturerhebung (VSE), die letztmalig für das Berichtsjahr 2018 durchgeführt und anschließend fortgeschrieben wurde. Ab dem Berichtsjahr 2022 wurde die VSE durch die neue monatliche Verdiensterhebung abgelöst, seitdem können alle Größen auch für das Land Bremen berechnet werden. Die Ergebnisse des Gender Pay Gap und des Gender Gap Arbeitsmarkt basieren auf den Erhebungen eines repräsentativen Monats. Dabei handelt es sich um den April. Die zur Berechnung des Gender Employment Gap verwendeten Erwerbstätigenquoten stammen aus dem Mikrozensus.
Der Gender Gap Arbeitsmarkt ist ein Eurostat-Indikator (Bezeichnung von Eurostat: Gender Overall Earnings Gap), der zusätzlich geschlechterspezifische Unterschiede in den bezahlten Arbeitsstunden im Monat und in der Erwerbstätigenquote berücksichtigt.

Glossar Gender Gap Arbeitsmarkt

Weitere Informationen

Der Gender Gap Simulator des Statistischen Bundesamtes ermöglicht interessierten Nutzenden verschiedene Ursachen von Verdienstungleichheit anhand von simulierten Szenarien kennenzulernen. Dabei können Nutzende verschiedene Komponenten auf dem Arbeitsmarkt verändern und die damit verbundenen Auswirkungen auf Verdienstungleichheit beobachten. Neben dem Gender Pay Gap stehen hier insbesondere die Themen Arbeitszeit und Erwerbsbeteiligung im Fokus.

Weitere Auskünfte erteilt

Markus Habig
Telefon: (0421) 361 -19999
E-Mail: Markus.Habig@statistik.bremen.de