Der Indikator „Gender Gap Arbeitsmarkt“ drückt die Ungleichheit zwischen den Geschlechtern auf dem Arbeitsmarkt aus. Er hat sich im Land Bremen im Jahr 2023 mit 38 Prozent gegenüber dem Vorjahr kaum verändert. Für Deutschland insgesamt liegt der Wert bei 39 Prozent.
Zur Messung der Verdienstungleichheit zwischen Männern und Frauen wird in der Regel der Verdienstunterschied herangezogen. Dafür wird die Differenz der durchschnittlichen Bruttostundenverdienste als Gender Pay Gap veröffentlicht. Der Geschlechterunterschied drückt sich aber auch in Unterschieden in der bezahlten monatlichen Arbeitszeit (Gender Hours Gap) und in der Erwerbsbeteiligung (Gender Employment Gap) aus. Alle drei Größen zusammen ergeben den Gender Gap Arbeitsmarkt (GAA).
Der unbereinigte Gender Pay Gap lag 2023 im Land Bremen bei 19 Prozent. Der Gender Hours Gap betrug rund 16 Prozent. Frauen wendeten durchschnittlich 122 Stunden für bezahlte Arbeit im Monat auf, im Vergleich zu den 146 Stunden der Männer. Ursache ist hier die höhere Teilzeitquote der Frauen. Darüber hinaus wurde bei den Frauen eine um 8 Prozent geringere Erwerbsbeteiligung gemessen. Damit lag der Gender Employment Gap im Jahr 2023 bei 8 Prozent. Aus den drei genannten Gender Gaps wird der Gesamtindikator „Gender Gap Arbeitsmarkt“ mit 38 Prozent berechnet.
Im längerfristigen Vergleich (2014 bis 2023) sank der Gender Gap Arbeitsmarkt in Deutschland um sechs Prozentpunkte von 45 auf 39 Prozent, das heißt die Unterschiede bei der Verdienst- und Beschäftigungssituation von Frauen und Männern sind etwas kleiner geworden.
Die Berechnungen von 2014 und 2018 zu den einzelnen Gender Gaps basieren auf der vierjährlichen Verdienststrukturerhebung (VSE), die letztmalig für das Berichtsjahr 2018 durchgeführt und anschließend fortgeschrieben wurde. Ab dem Berichtsjahr 2022 wurde die VSE durch die neue monatliche Verdiensterhebung abgelöst, seitdem können alle Größen auch für das Land Bremen berechnet werden. Die Ergebnisse des Gender Pay Gap und des Gender Gap Arbeitsmarkt basieren auf den Erhebungen eines repräsentativen Monats. Dabei handelt es sich um den April. Die zur Berechnung des Gender Employment Gap verwendeten Erwerbstätigenquoten stammen aus dem Mikrozensus.
Der Gender Gap Simulator des Statistischen Bundesamtes ermöglicht interessierten Nutzenden verschiedene Ursachen von Verdienstungleichheit anhand von simulierten Szenarien kennenzulernen. Dabei können Nutzende verschiedene Komponenten auf dem Arbeitsmarkt verändern und die damit verbundenen Auswirkungen auf Verdienstungleichheit beobachten. Neben dem Gender Pay Gap stehen hier insbesondere die Themen Arbeitszeit und Erwerbsbeteiligung im Fokus.
Markus Habig
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