Das Statistische Bundesamt führt jährlich in Zusammenarbeit mit dem Statistischen Amt der Europäischen Union (Eurostat) eine freiwillige Erhebung über die Nutzung von Informations- und Kommunikationstechnologien (IKT) in Unternehmen durch. Für das Erhebungsjahr 2024 liegen nun auch Ergebnisse für das Land Bremen (xlsx, 15.4 KB) vor.
In den Unternehmen spielt die IT-Sicherheit eine zunehmend prominente Rolle. Im Jahr 2022 haben 47 Prozent aller Unternehmen in Bremen eine im Unternehmen tätige Person, die für die IT-sicherheitsrelevanten Tätigkeiten zuständig ist.
Knapp ein Drittel aller Unternehmen (mit mindestens 10 Beschäftigten) haben im Jahr 2024 ihre Beschäftigten auf die Fortbildung zur IT-Sicherheit verpflichtet.
Sicherheitsvorfälle haben 2024 in rund einem Fünftel aller Unternehmen zu Problemen geführt. Fast jedes dritte Unternehmen in Bremen (mit mindestens 10 Beschäftigten) war 2022 gegen IT-Sicherheitsvorfälle versichert. Der Bundesdurchschnitt lag im Jahr 2019 bei 20 Prozent und ist bis zum Jahr 2022 auf 32 Prozent gestiegen. Es lassen sich also immer mehr Unternehmen gegen IT-Sicherheitsvorfälle versichern.
Die Bedingungen zur Einstellung von IT-Fachkräften haben sich deutlich geändert. 2018 haben knapp 10 Prozent der Unternehmen Einstellungen von IT-Fachkräften vorgenommen oder versucht, Stellen zu besetzen, aber rund 60 Prozent dieser Unternehmen gaben an, Schwierigkeiten bei der Besetzung zu haben. Im Jahr 2022 lag der Prozentsatz der Unternehmen mit Einstellungen bzw. Einstellungsversuchen bei 15 Prozent und 80 Prozent dieser Unternehmen hatten Schwierigkeiten damit. Auch 2024 gaben 16 Prozent der Unternehmen an, Einstellungen im IT-Bereich vorgenommen zu haben oder dies zu planen. Von Schwierigkeiten dabei berichten 65 Prozent dieser Unternehmen.
88 Prozent der Unternehmen stellen auch heute noch papiergebundene Rechnungen aus. Knapp 40 Prozent der Unternehmen (Stand 2022) versuchen nicht mehr benötigte IT-Geräte zu verkaufen oder zu spenden.
Rund 40 Prozent (Stand 2023) der Bremer Unternehmen bezieht kostenpflichtige IT-Dienste über Cloud Computing über das Internet. Das ist eine deutliche Steigerung gegenüber 2021.
Unter Cloud Computing fällt zum Beispiel der Internet-basierte Zugriff auf Software, Rechenkapazität oder Speicherplatz. Cloud Services werden dabei eingesetzt, um Abläufe zu optimieren und flexibel auf aktuelle Anforderungen reagieren zu können.
Weit über 90 Prozent der Unternehmen nutzen schon seit Jahren das Internet, wobei in 2024 rund 40 Prozent der dort tätigen Personen auch über mobiles Internet verfügten (2018: rund 20 Prozent). In 50 Prozent (2024) aller Unternehmen werden Online-Meetings durchgeführt, in 85 Prozent (2024) haben die Mitarbeiter:innen Zugang auf das E-Mail-System, interne Dokumente oder interne Software.
Die Europäische Studie zur Nutzung von Informations- und Kommunikationstechnolo-gien in Unternehmen (IKT-U) wird seit 2002 jährlich durchgeführt. Hauptnutzer dieser Statistik ist die Generaldirektion Informationsgesellschaft der Europäischen Kommission, neben auch Wirtschaftsverbänden, Ministerien sowie Interessenvertretungen. Einen Schwerpunkt der Erhebung stellt der Zugang zum und die Nutzung des Internets dar. Dazu gehören Fragen zu IT-Fachkräften, IT-Sicherheit und E-Commerce. Neben Kernindikatoren, die jährlich erhoben werden, ist ein Teil des Fragebogens von Jahr zu Jahr variabel. Auf europäischer Ebene beteiligen sich alle EU-Mitgliedstaaten an der Erhebung, sowie einige potenzielle EU-Erweiterungsstaaten.
Die Erhebung wird als freiwillige Befragung durch das Statistische Bundesamt durchgeführt. Zur Entlastung werden kleinere Erhebungseinheiten mit weniger als zehn Beschäftigten mit einem verkürzten Merkmalskatalog befragt. Aus der Gesamtheit aller Unternehmen und Einrichtungen aus fast allen Tätigkeitsbereichen wird eine jährlich rotierende, geschichtete Zufallsauswahl ausgewählt. In Deutschland umfasst die Nettostichprobe bei dieser Erhebung aufgrund der gesetzlichen Vorgaben 20.000 Erhebungseinheiten, das entspricht einem Auswahlsatz von rund 0,7 Prozent.
Für 2024 liegen regionale Ergebnisse bis zur Ebene der Bundesländer vor. Aufgrund der geringen Größe der Stichprobe für Bremen können nicht für alle Fragen ausreichend valide Ergebnisse ermittelt werden (gemessen anhand des relativen Stichpro-benfehlers). Umfassende methodische Informationen können dem Qualitätsbericht entnommen werden. Ergebnisse für Deutschland werden bei dem Statistischen Bundesamt veröffentlicht.