Factsheet "Sterblichkeit und Lebenserwartung", Stand 12/2021 (pdf, 326 KB) mit Grafiken und Erläuterungen zu den Themen
Die Grafik zeigt die Sterbefälle je Kalenderwoche im Jahr 2020 sowie vorläufige Daten der Sterbefälle des Jahres 2021 (Stand 03.12.2021), verglichen mit der Spannbreite (Minimum und Maximum) und dem Durchschnitt der wöchentlichen Sterbefälle in den Jahren 2010 bis 2019 im Land Bremen.
Im Jahresverlauf gibt es Schwankungen in den Sterbefallzahlen. Gewöhnlich ist die Sterblichkeit im Winter höher als im Sommer. Die Spannbreite der Sterbefälle nach Kalenderwoche gibt den ungefähren Rahmen für die zu erwartenden Sterbefälle.
Im Land Bremen lag die Zahl der Sterbefälle in der 14. Woche des Jahres 2020 über dem höchsten Wert der Jahre 2010 bis 2019. Die erhöhte Sterblichkeit um die 33. Kalenderwoche Mitte August steht mutmaßlich in Zusammenhang mit der Hitzewelle. Tendenziell liegt die Sterblichkeit im ersten Jahr der Corona-Pandemie leicht über dem Mittel der Vorjahre, aber im Rahmen der üblichen Schwankungen.
Im Jahr 2020 gab es insgesamt 8 151 Sterbefälle. Dies sind etwa 6 Prozent mehr als im Mittel der Jahre 2010 bis 2019, wobei seit 2010 sowohl die Bevölkerung insgesamt als auch die ältere Bevölkerung in Bremen deutlich zugenommen haben und somit auch mehr Sterbefälle zu erwarten waren. Im Vergleich zum Mittel der Jahre 2015 bis 2019 liegt der Wert für das Jahr 2020 um etwa 4 Prozent höher.
Die sogenannten altersspezifischen Sterberaten zeigen die Sterbefälle bezogen auf die Bevölkerung in der jeweiligen Altersklasse. Sie sind in jüngeren Altersklassen niedrig (grün) und steigen mit dem Alter an (rot). Ausnahme ist die Säuglingssterblichkeit, weshalb die Sterblichkeit in der Altersgruppe von 0 bis 4 Jahren höher ist als in den darauffolgenden Altersgruppen. Die Sterblichkeit ist im Alter von 5 bis 14 Jahren am niedrigsten. In der Regel sind die Sterberaten bei Männern in allen Altersgruppen höher als bei Frauen.
Seit Mitte der 1970er Jahre sind die altersspezifischen Sterberaten gesunken. Beispielsweise lag im Zeitraum 1975 bis 1979 die Sterberate der 65- bis 69-jährigen Männer bei 37 von 1 000, im aktuellen Zeitraum 2015 bis 2019 dagegen bei 20 von 1 000. Bei den Frauen verschoben sich viele altersspezifische Sterberaten des Zeitraumes 1975 bis 1979 bis zum Zeitraum 2005 bis 2009 um 5 Altersjahre nach hinten.
Die sinkenden Sterberaten spiegeln sich in der steigenden Lebenserwartung wider. Diese ist in den letzten zehn Jahren weniger stark angestiegen als zu Beginn des Beobachtungszeitraumes, da auch die altersspezifischen Sterberaten nicht mehr so stark zurückgegangen sind.